Loading...

Kontakt

Talha Taskinsoy
Projektleitung
(er/ihm – he/him)
Tel.: 069 / 56 000 261
ttaskinsoy-at-bs-anne-frank.de 

 


Gefördert von:



In Hessen leben Menschen aus mehr als 180 Nationen, es gibt über 200 Religionsgemeinschaften sowie zahlreiche zivilgesellschaftliche Kulturvereine und migrantische Selbstorganisationen. In großen hessischen Einwanderungsstädten wie Frankfurt treffen somit unterschiedliche soziale Lebensrealitäten, Biografien und Zugehörigkeitsgefühle aufeinander – das macht das Zusammenleben der Menschen vielfältiger und bereichernder, führt aber auch zu Spannungen und Diskriminierungserfahrungen unterschiedlicher Form.

Auch transnationale oder globale Probleme, wie beispielsweise der israelisch-palästinensische Konflikt, wirken sich auf das Miteinander in einer postmigrantischen Gesellschaft aus. Gerade vor dem Hintergrund globaler Konflikte gehört es außerdem zur Logik von Rassist*innen, Menschen aufgrund ihrer Herkunft, Religion oder Hautfarbe zu trennen und Minderheiten gegeneinander auszuspielen. Um hier ein Gegengewicht zu schaffen, braucht es starke Allianzen zwischen Jüdinnen*Juden und Muslim*innen.
Ziel unseres Projektes „Globale Konflikte, hessische Allianzen“ ist es somit, jüdisch-muslimische Begegnungen und Bündnisse gegen Diskriminierung zu fördern. Dabei sollen jenseits von Opferkonkurrenzen, Brücken geschlagen werden zwischen Betroffenen von (antimuslimischem) Rassismus und Antisemitismus. Im Fokus stehen Aufklärung zu den unterschiedlichen Diskriminierungsformen, das Empowerment der Betroffenen und die Sensibilisierung der Mehrheitsgesellschaft für die Thematik.

Im Rahmen von Fortbildungen, Workshops und Beratungen, aber auch öffentlichen Diskussionsforen sollen möglichst viele Menschen individuell angesprochen und gleichzeitig in kollektiven Aushandlungsprozessen beteiligt werden. Darüber hinaus unterstützt unser Projekt die Ausbildung von Demokratietrainer*innen in der Bildungsstätte.
Globale Konflikte wie der durch den Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober wirken sich auch auf das Miteinander in der postmigrantischen Gesellschaft aus. Die antisemitischen Reaktionen, die sich beispielsweise auf Demonstrationen, aber auch in den sozialen Netzwerken zeigen, belasten das Zusammenleben auch in Hessen. Aktuelle polizeiliche Statistiken belegen, dass sowohl antisemitische wie antimuslimische Vorfälle zunehmen. Das besorgt uns alle, insbesondere aber Angehörige von Minderheiten in Deutschland.

Umso wichtiger ist, aktiv für einen empathischen Dialog einzutreten, der auch Meinungsverschiedenheiten aushält. Es braucht gerade jetzt starke Allianzen zwischen Jüdinnen*Juden und Muslim*innen – und es braucht Orte der Begegnung.

Diesen Raum eröffneten wir am 30. November 2023 mit einem Gespräch zwischen Meron Mendel (Direktor der Bildungsstätte Anne Frank) und Alena Jabarine (Journalistin), das zur Diskursfähigkeit beitragen und der Sprachlosigkeit entgegenwirken sollte. Die Veranstaltung fand statt in Babba Rossas Cafe & Bar in Frankfurt am Main. Moderiert wurde der Abend von Anne Chebu.

An das Gespräch schloss ein Erzählcafé an, mit dem wir einen Raum für Begegnung und Austausch geschaffen haben, um Emotionen, Gedanken, Sorgen, Hoffnungen und Handlungsoptionen miteinander zu teilen.   
Unsere öffentliche Hybridveranstaltung „Streitkultur in der demokratischen Vielfaltsgesellschaft“, die im Februar 2023 stattfand, kann als Mitschnitt auf unserem YouTube-Kanal nachgeschaut werden. Es diskutierten u.a. Kai Klose, der hessische Minister für Soziales und Integration, und Aladin El-Mafaalani, Autor und Soziologe.
Wie kann eine Gesellschaft der Vielen gestaltet und eine gleichberechtigte Teilhabe erreicht werden? Warum muss dafür die Gesellschaft antirassistisch sein? Welche Wissensbestände zu Rassismus gibt es überhaupt und wo gibt es Ausgrenzungsmechanismen, die Zugehörigkeitsgefühle sehr fragil machen? Wie können Politik und Gesellschaft die Zugehörigkeit aller stärken und mit entstehenden Spannungen umgehen?

Diesen Fragen widmeten wir uns auf unserer Vernetzungskonferenz „Vielfalt? – Geht nur antirassistisch!“ am 9. Mai 2023 im Haus am Dom und zogen zusammen mit dem Publikum Bilanz: Bilanz über mehr als vier Jahre Integrationsverträge in Hessen.

Der Mitschnitt der Veranstaltung ist auf dem YouTube-Kanal des Hauses am Dom abrufbar.

Alle Informationen zum Programm finden Sie in unserem Flyer.