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Kontakt

Sarah Wiederhold
Projektleitung
(sie/ihr – she/her)
Tel.: 0173 / 42 16 643
swiederhold-at-bs-anne-frank.de


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Gefördert von:


Diversität ist zum Buzzword in der Kulturszene geworden. Viele Museen und Theater erkennen inzwischen die Notwendigkeit an, sich in einer pluralen Gesellschaft wie unserer mit diesem Handlungsfeld auseinanderzusetzen. Und so sind Begriffe wie z.B. Allyship, Betroffenenperspektive, Safer Spaces und Intersektionalität für viele im Kulturbetrieb keine Fremdwörter mehr. Dennoch fehlt es in vielen Institutionen an Repräsentanz sowie Gestaltungs- und Zugangsmöglichkeiten für marginalisierte Personengruppen. Im Zuge bereits laufender Veränderungen, die vorwiegend auf ästhetischer Ebene stattfinden, werden strukturelle und interpersonelle Diskriminierung sichtbar. Diese Diskrepanz zeigt, dass es keineswegs leicht ist, das Diskurswissen über Diskriminierungskritik und Diversitätsförderung nachhaltig und umfassend in der alltäglichen Arbeitspraxis umzusetzen. Genau hier kommt unser Modellprojekt „(K)ein Kunststück – Diversität im Kulturbetrieb fördern“ ins Spiel. Mit unserem Angebot möchten wir Kulturinstitutionen bei der Umsetzung dieses ebenso komplexen wie notwendigen Unterfangens unterstützen.
Im Rahmen des Programms „(K)ein Kunststück“ unterstützt die Bildungsstätte Anne Frank Kultureinrichtungen, die sich auf den Weg gemacht haben, ihre Häuser diskriminierungskritisch und zukunftsorientiert für mehr Vielfalt zu öffnen. Dafür begleiten wir 5 ausgewählte Einrichtungen über einen Zeitraum von fast 1 ½ Jahren bei dem Prozess und stehen ihnen dabei mit unserer langjährigen Expertise beratend und schulend zur Seite. Damit reagieren wir auf einen Bedarf, der in den letzten Jahren von Museen oder Theaterhäusern wiederholt an uns herangetragen wurde.

Im Rahmen des Programms bestärken wir Hausleitungen und Mitarbeitende darin, Diversität und Antidiskriminierung als Basis und Querschnittsaufgabe solidarischen Handelns in ihren Einrichtungen zu verankern und sie entsprechend der Bedürfnisse einer vielfältigen, postmigrantischen Gesellschaft zu gestalten. Dazu gehört, die eigene Institution auf bisher nicht genutzte Ressourcen zur Ermöglichung von Teilhabe in einer pluralen Gesellschaft zu befragen und institutionalisierte Abläufe zu verändern. Im Rahmen des Programms werden die 5 teilnehmenden Einrichtungen außerdem an 4 Vernetzungstreffen teilnehmen, die ihnen die Möglichkeit bieten, sich über den Prozess auszutauschen und voneinander zu lernen.

Darüber hinaus werden wir ab September 2023 zusätzlich digitale Workshops für interessierte und engagierte Einzelpersonen, die im Kunst- und Kulturbereich tätig sind (außerhalb der am Programm teilnehmenden Institutionen) anbieten. Die Termine werden an dieser Stelle sowie in unserem Newsletter bekannt gegeben.

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Gemeinsam mit der Leitung sowie einem Change-Team, das sich aus Mitarbeitenden verschiedener Abteilungen und Hierarchien der beteiligten Häuser zusammensetzt, erarbeiten wir passgenaue Maßnahmen zur diversitätsorientieren Öffnung der Kultureinrichtung. Dabei soll diskriminierungskritisches Wissen erlernt oder erweitert werden mit dem Ziel, dieses im jeweiligen Arbeitsbereich praktisch anzuwenden.

Angelehnt an Konzepte des Powersharings arbeiten wir Potenziale und Ressourcen heraus, die Heterogenität anerkennen und gleichberechtigte Teilhabe nachhaltig fördern. Dabei betrachten wir sowohl die interpersonelle als auch die institutionelle Ebene. Ein besonderer Fokus wird hierbei auf den Phänomenen Rassismus und Antisemitismus sowie den Wechselwirkungen mit anderen Diskriminierungsformen, beispielsweise Sexismus, liegen.

Jede Einrichtung kann zwischen unterschiedlichen Modulen, entsprechend den gemeinsam identifizierten Handlungsbedarfen, wählen. Im Fokus stehen Aspekte der Organisationsentwicklung sowie der täglichen Arbeitspraxis sowohl in der Verwaltung als auch in den künstlerischen, gestalterischen oder pädagogischen Abteilungen. Je nach Bedarf können dies Module von Fortbildungen zum Umgang mit Diskriminierung im Arbeitsalltag bis hin zu Beratung und gemeinsamer Entwicklung von strukturverändernden Maßnahmen in den Bereichen Programm, Vermittlung oder Personalwesen sein.
  • Für das Programm wurden im Rahmen eines Bewerbungsverfahrens 5 Kultureinrichtungen ausgewählt. Die Teilnehmenden werden in Kürze an dieser Stelle bekanntgegeben.
  • Das Projekt wird im Zeitraum von Mai 2023 bis September 2024 durchgeführt.
  • Jede Einrichtung wird an 8 individuellen Workshop- oder Beratungstagen teilnehmen. Darüber hinaus ist die Teilnahme ausgewählter Vertreter*innen der teilnehmenden Institutionen an 4 Netzwerktreffen vorgesehen.
Ihre Institution ist nicht dabei, aber Sie möchten sich dennoch weiterbilden? Kein Problem. Ab September 2023 veranstalten wir im Rahmen dieses Modellprojekts zusätzlich digitale Workshops für interessierte und engagierte Einzelpersonen, die im Kunst- und Kulturbereich tätig sind (außerhalb der am Programm teilnehmenden Institutionen). Damit schaffen wir ein öffentliches Angebot zur Fortbildung, Vernetzung und Stärkung für die diskriminierungskritische Arbeit im Kulturbereich. Weitere Informationen zu dem Angebot werden an dieser Stelle bekanntgegeben.
Im März 2023 haben wir eine Pressemitteilung zum Projektstart versendet, in der wir ausführlich über das Projekt sowie das Bewerbungsverfahren für Kulturinstitutionen informieren.
Zur Pressemitteilung
Seit 2018 erreichen die Bildungsstätte Anne Frank verstärkt Anfragen von Museen und Theaterhäusern, die Interesse an Weiterbildungsangeboten für Mitarbeitende in den Themenfeldern Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus oder Beratung bei der Umsetzung von bestimmten Programmvorhaben, wie Ausstellungs- oder Vermittlungskonzepten, bekunden. Dieser Nachfrage sind wir gerne nachgekommen und haben in diesem Zusammenhang bereits mit zahlreichen Kulturinstitutionen zusammengearbeitet. Dieses Angebot bauen wir im Rahmen des Modellprojekts „(K)ein Kunststück – Diversität im Kulturbetrieb fördern“ aus.

Mehr über das Leitbild der Bildungsstätte erfahren
Darüber hinaus veranstaltet die Bildungsstätte Anne Frank regelmäßig Podien für die breite Öffentlichkeit, die sich mit Fragestellungen aus dem Kulturbetrieb beschäftigen – vom Umgang mit problematischen Stoffen bis zum Antisemitismusskandal auf der documenta fifteen. Einige der Veranstaltungen können auf unserem YouTube-Kanal nachgeschaut werden.

Streitbar #17: Kultur – streichen oder kontextualisieren, boykottieren oder aushalten?

Antisemitismus-Debatte auf der documenta fifteen – Chancen und Grenzen des Dialogs

Podium: Kunst & Kontext – Von der Mbembe-Debatte bis zur documenta fifteen

Podium: Antisemitismus in der Kunst

Podium: Rassismus am Theater