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Die Idee einer Jugendbegegnungsstätte hat eine lange Vorgeschichte. Bereits um 1950 äußerte Otto Frank den Wunsch nach einer Begegnungsstätte in Anne Franks Namen.

Mehrfach wurde diese Idee vom Frankfurter Jugendring unterstützt von Kirchen, Gewerkschaften und anderen aufgegriffen. Doch erst durch die Ausstellung „Anne aus Frankfurt. Leben und Lebenswelt Anne Franks“ des Historischen Museums 1991 und das Projekt „Spurensuche Anne Frank“ im Jahr 1993/1994 wurde die Umsetzung konkret.

1994 wurde dazu der Verein „Jugendbegegnungsstätte Anne Frank e.V.“ gegründet. Parallel schlossen sich an dem Spurensuche-Projekt beteiligte Lehrer*innen und Eltern im Dornbusch zu einer Bürger*innen-Initiative zusammen, um sich für die Gründung einer Jugendbegegnungsstätte einzusetzen.

Als die US-Army ihre Gebäude in der Hansaallee und damit auch das ehemalige Haus der Jugend verließ, kam gemeinsam mit dem Verein „Haus der Jugend e.V.“ die Idee und Forderung auf, zusammen mit anderen Kultur-, Bildungs- und Jugendeinrichtungen die künftige Jugendbegegnungsstätte Anne Frank dort unterzubringen. Am 1. Dezember 1996 war es dann soweit und die noch leerstehenden Räume der Jugendbegegnungsstätte wurden symbolisch eröffnet. Knapp zwei Monate später übergab das Historische Museum Frankfurt die Ausstellung „Anne aus Frankfurt. Leben und Lebenswelt Anne Franks“ offiziell an die Jugendbegegnungsstätte.

Im April 1997 nahm mit Susanne Wiegmann (Geschäftsführerin) und Bernd Fechler (Bildungsreferent) das erste Mitarbeiter*innenteam seine Arbeit auf. Im April und Mai fanden die ersten Ausbildungsseminare für junge „Begleiter*innen“ statt, die sie darauf vorbereiteten, Gruppen durch die Ausstellung zu führen.

Mit einem großen Sommerfest und mehr als 300 Gästen wurde am 15. Juni 1997 die Jugendbegegnungsstätte Anne Frank feierlich eröffnet. Von nun an nahm die „JBS“ einen festen Platz im öffentlichen Leben Frankfurts ein.

Sie leistete neben ihrer Ausstellungsarbeit mit zahlreichen Veranstaltungen und Projekten einen Beitrag zum friedlichen Zusammenleben der Stadt. In den kommenden Jahren folgte der Aufbau weiterer Arbeitsbereiche wie „Mediation und Konfliktmanagement“ sowie regelmäßig stattfindender Zeitzeug*innengespräche zwischen Überlebenden des Nationalsozialismus und Jugendlichen.

2003 wurde die neue, multimediale Ausstellung „Anne Frank. Ein Mädchen aus Deutschland“ eröffnet, die gemeinsam mit dem Anne Frank Haus (Amsterdam) und dem Anne Frank Zentrum (Berlin) entwickelt und produziert wurde.

Seit dieser Zeit haben sich zahlreiche Besucher*innen in der Ausstellung informiert und an hunderten Projekten und Projekttagen in und außerhalb der Jugendbegegnungsstätte teilgenommen.

Im Jahr 2006 führte die Jugendbegegnungsstätte Anne Frank in Kooperation mit der Evangelischen Akademie Arnoldshain und der Heinrich Böll Stiftung die Tagung „Aktiv gegen die rechte Gefahr. Zivilgesellschaftliche Strategien gegen die extreme Rechte in Hessen“ durch. Diese Tagung führte zu einem offenen Brief, in dem die Jugendbegegnungsstätte gemeinsam mit anderen hessischen Institutionen die hessische Landesregierung dazu aufforderte Initiativen und Projekte gegen Rechtsextremismus zu fördern.