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Millionen aus Steuermitteln für Hetze und Hass, fast ohne öffentliche Kontrolle? Für die AfD-nahe Desiderius-Erasmus-Stiftung geht nach der Bundestagwahl im September ein Traum in Erfüllung. Denn weil es in Deutschland kein Gesetz für die Finanzierung von politischen Stiftungen gibt, wird die Desiderius-Erasmus-Stiftung enorme Summen an Steuergeldern erhalten – die Stiftung einer Partei, die in Teilen vom Verfassungsschutz beobachtet wird und Hass und Hetze verbreitet.

Die Bildungsstätte Anne Frank setzt seit über einem Jahr alles daran, die Finanzierung der AfD-Stiftung und damit auch die rechts-braune Unterwanderung der Bildung zu verhindern. Um für die Gefahr durch die Desiderius-Erasmus-Stiftung zu sensibilisieren, startet die Bildungsstätte zum Semester 2021/2022 ihre Ringvorlesung „Kein Geld für die AfD-Stiftung!“ Auf dem Podium werden prominente und engagierte Gäst*innen unterhaltsam und gleichzeitig eindringlich vermitteln, dass wir es uns nicht leisten können, den Abbau der Demokratie mit unseren eigenen Mitteln zu sponsern.

Bei der Auftaktveranstaltung, die im Rahmen der Jüdischen Kulturwochen am 13. Oktober 2021 stattfand, sprachen Ann-Katrin Müller aus dem Hauptstadtstudio des Magazins DER SPIEGEL und Meron Mendel, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank über das Thema.

Zur Auftaktveranstaltung der Ringvorlesung

Weitere Veranstaltungen der Ringvorlesung fanden vom 20. bis zum 24. Oktober als Online-Talks auf der Frankfurter Buchmesse 2021 statt - mit Autor*innen wie Sasha Marianna Salzmann, Dilek Güngör, Martín Steinhagen oder Ann-Kristin Tlusty, die dazu ihre literarische oder journalistische Perspektive teilen.

Die Gespräche fanden in Kooperation mit "Verlage gegen Rechts" und dem "Verband Deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller" statt und sind dauerhaft auf unserem YouTube-Kanal abrufbar.

Mittwoch, 20.10.2021, 14 Uhr
Sasha Marianna Salzmann – Moderiertes Gespräch
Sasha Marianna Salzmann ist Theaterautor*in, Essayist*in und Dramaturg*in. Ihre international rezipierten Theaterstücke wurden mehrfach preisgekrönt, zuletzt mit dem Kunstpreis Berlin 2020. Salzmanns Debütroman "Außer sich" wurde 2017 mit dem Literaturpreis der Jürgen-Ponto-Stiftung und dem Mara-Cassens-Preis ausgezeichnet und stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises. Er ist in sechzehn Sprachen übersetzt.
Zur Aufzeichnung mit Sasha Marianna Salzmann

Donnerstag, 21.10.2021, 14 Uhr
Meron Mendel - Gespräch
Meron Mendel ist Pädagoge, Historiker, Publizist und Professor für transnationale Soziale Arbeit an der Frankfurt University of Applied Sciences. Seit 2010 ist er Direktor der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt und Kassel. Meron Mendel hat zu den Themen Migrationsgesellschaft, Erinnerungskultur und Antisemitismus veröffentlicht. Er publiziert außerdem zu Themen wie Integration, Identitätspolitik und politischer Bildung. Regelmäßig erscheinen seine Kolumnen in der FAZ, taz und Jüdische Allgemeine. Zusammen mit der Bildungsstätte macht er seit über einem Jahr auf die Gefahren der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung aufmerksam.
Zum Aufzeichnung mit Meron Mendel

Freitag, 22.10.2021, 14 Uhr
Martín Steinhagen – Lesung & Gespräch
Martín Steinhagen ist freier Journalist in Frankfurt am Main. Er recherchiert seit Jahren zu Ursprung und Gegenwart der radikalen und militanten Rechten, darunter zum NSU. 2021 ist sein Buch „Rechter Terror: Der Mord an Walter Lübcke und die Strategie der Gewalt“ bei Rowohlt erschienen.
Zur Aufzeichnung mit Martín Steinhagen

Samstag, 23.11.2021, 14 Uhr
Dilek Güngör – Moderiertes Gespräch
Dilek Güngör, geboren 1972 in Schwäbisch Gmünd, studierte Übersetzen in Germersheim, Journalistik in Mainz und Race and Ethnic Studies in Warwick, England. Ihre gesammelten Kolumnen aus der „Berliner Zeitung" und der „Stuttgarter Zeitung" erschienen in den Bänden ,,Unter uns" und „Ganz schön deutsch". 2007 wurde ihr Roman „Das Geheimnis meiner türkischen Großmutter" veröffentlicht. Für das Singspiel „Türkisch für Liebhaber" an der Neuköllner Oper schrieb sie das Libretto. 2019 erschien ihr zweiter Roman „Ich bin Özlem" im Verbrecher Verlag. Ihr dritter Roman, „Vater und ich" stand auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis 2021. Die Autorin lebt und schreibt in Berlin.
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Sonntag, 24.11.2021, 16 Uhr
Ann-Kristin Tlusty – Lesung & Gespräch
Ann-Kristin Tlusty, geboren 1994, hat Kulturwissenschaften und Psychologie studiert. Sie arbeitet seit 2018 als Redakteurin bei Zeit Online und lebt in Berlin. Ihr Buch "Süss", eine feministische Streitschrift, ist bei Hanser erschienen.
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