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15. März 2023


Der Tag wurde 1997 von politischen Gruppen in der Schweiz und Kanada als Reaktion auf einen besonders brutalen Polizeieinsatz initiiert.

In Deutschland wurde der Tag erstmals 2015 begangen, angestoßen von der Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt (KOP).

Racial Profiling

Mehr als die Hälfte der Befragten im Afrozensus1 haben angegeben, schon mindestens einmal ohne erkennbaren Grund von der Polizei kontrolliert worden zu sein. Wenn die Polizei nur aufgrund von äußeren Merkmalen eine Personenkontrolle durchführt, ist das Racial Profiling.

In den Niederlanden fiel dazu im Februar 2023 ein historisches Urteil: Die Grenzpolizei darf nicht mehr anhand der Hautfarbe entscheiden, wen sie kontrolliert. Das Gericht hat Racial Profiling als schwerwiegende Diskriminierung eingestuft. In Deutschland gibt es noch keine rechtliche Anerkennung des Begriffs – und daher auch kaum Anwendung in der Polizeiarbeit. In der Erfahrung von Betroffenen wird racial profiling dann oft als „Zufallskontrolle“ abgetan.

Was macht das mit Betroffenen?

Racial Profiling und die daraus resultierende Polizeigewalt kann schwerwiegende Folgen für die Betroffenen haben. Bei rassistischen Personenkontrollen erleben Betroffene Grenzüberschreitungen und teilweise körperliche Gewalt. Darauf folgt oft ein Gefühl von Erniedrigung und Verunsicherung, auch Angstzustände und posttraumatische Belastungsstörungen können entstehen. Der Alltag der Betroffenen wird durch Racial Profiling maßgeblich beeinflusst: Im öffentlichen Raum fühlen sie sich nicht mehr sicher, manche ziehen sich sozial zurück.


1 Der Afrozensus ist die größte Untersuchung zu Schwarzem, afrikanischem und afrodiasporischem Leben in Deutschland


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