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17. Januar 2022


Nicole Broder, Ansprechpartnerin für das Projekt und pädagogische Leitern der Bildungsstätte Anne Frank, sprach dazu mit Dr. Thomas Lott zuständig für Aus- und Fortbildung bei der Oberfinanzdirektion Frankfurt am Main.

Nicole Broder: Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Angebot der Bildungsstätte gemacht?

Dr. Thomas Lott: Die Hessische Steuerverwaltung kooperiert seit dem Frühjahr 2020 mit der Bildungsstätte Anne Frank. Wir greifen dabei sowohl auf die Workshopangebote für Anwärterinnen als auch die unterschiedlichen Seminare für Führungskräfte zu den Themen Diskriminierung, Rassismus und religiöser Vielfalt zurück. Die Rückmeldungen der Teilnehmenden sind ausgesprochen positiv. Uns freut vor allem, wie gut es der Bildungsstätte Anne Frank gelingt, auf inhaltliche Wünsche der Teilnehmenden kompetent einzugehen. Gerade die jüngeren Kolleginnen in Ausbildung oder dualem Studium möchten oftmals explizit tagesaktuelle Ereignisse aufgreifen, um Berichte über antisemitische oder rassistische Gewalt aufzuarbeiten und zu diskutieren.

Nicole Broder: Wie, glauben Sie, können Verwaltungen von einem Angebot wie dem der Bildungsstätte profitieren?

Dr. Thomas Lott: Gerade weil in einer Verwaltung oftmals dienstliche Belange oder fachliche Fortbildungen im Vordergrund stehen, kommen Themen, wie sie von der Bildungsstätte Anne Frank thematisiert werden, meist zu kurz. Gleichwohl beschäftigen viele tagesaktuelle Geschehnisse unsere Kolleg*innen bis in ihren beruflichen Alltag hinein. Die Bildungsstätte Anne Frank bietet hier ein Forum, offen und unter professioneller Begleitung zu diskutieren und zu sensibilisieren.

Nicole Broder: Was würden Sie Einrichtungen sagen, die bei diesen Themen noch zögerlich sind oder an der Umsetzbarkeit zweifeln?

Dr. Thomas Lott: Wir denken, dass es aktuell keinen besseren Zeitpunkt gibt, um Farbe für unsere Demokratie und unsere Werte zu bekennen. Jede Behörde, jedes Unternehmen, jede Einrichtung ist heutzutage in der Verantwortung, etwas gegen Alltagsdiskriminierung, Rassismus, Antisemitismus, Sexismus oder Homophobie zu tun. Gerade junge Leute zeigen, wie wichtig ihnen eine entsprechende und gelebte, diverse Behörden- oder Unternehmenskultur ist. Diese innerhalb der eigenen Strukturen zu verankern – hierbei leistet die Bildungsstätte Anne Frank einen wunderbaren Beitrag und stärkt darüber hinaus unser Profil als attraktiver Arbeitgeber.

Nicole Broder: Vielen Dank für das Gespräch!

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