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Sie hatten gegen das dort herrschende Regime demonstriert. 15 weitere, zumeist junge Menschen sind aktuell in akuter Gefahr hingerichtet zu werden und benötigen unsere Aufmerksamkeit.

Für politische Gefangene im Iran können dieser Tage wenige Stunden über Leben und Tod entscheiden. Nach den Hinrichtungen am Samstag wurde bekannt, dass die nächsten beiden zum Tode verurteilten, Mohammad Ghobadlou und Mohammad Boroghani, in Isolationshaft verlegt wurden – ein übliches Zeichen, dass die Vollstreckung der Urteile am nächsten Morgen folgen soll.

Öffentlichkeit bleibt nach wie vor eines der wichtigsten Mittel, um die Betroffenen vor dem Tod zu retten. Selbst vor Ort haben Menschen zusammen mit den Eltern der Gefangenen gegen die drohenden Exekutionen protestiert, trotz der gewaltvollen Repressionen. Es folgten Stunden voller Ungewissheit und eine unruhige Nacht, in der niemand mit Sicherheit sagen konnte, mit welcher Nachricht der nächste Morgen beginnt. Auch das ist inzwischen Teil der Strategie des Regimes, um Protestierende und Unterstützer*innen im Ausland zu zermürben und zu demoralisieren.

Mittlerweile ist bekannt, dass die Hinrichtungen dank des internationalen Drucks und der Proteste vorerst verhindert werden konnten. Doch die Gefahr ist damit noch längst nicht gebannt. Weitere Todesurteile wurden bereits gefällt und die Zahl der über 19.000 Inhaftierten steigt stetig weiter. Vor allem ethnische Minderheiten wie Kurd*innen oder Belutsch*innen sind davon betroffen. Auch vor Minderjährigen wird nicht Halt gemacht. 

Der öffentliche Druck muss vor allem auch die Bundesregierung erreichen. Sie muss die politischen Konsequenzen ziehen und ein eindeutiges Signal senden, um die Hinrichtungen und Menschenrechtsverletzungen im Iran zu stoppen und die Protestierenden zu unterstützen.  

Angesichts der Gewalt und der unglaublichen psychologischen Belastung, die seit weit mehr als 100 Tagen anhält, müssen wir uns solidarisch zeigen mit den Menschen im Iran und in der iranischen Diaspora, die unermüdlich für Freiheit und Gerechtigkeit einstehen. Jin, Jîyan, Azadî!  

Wie ihr weiterhin solidarisch mit der Revolution im Iran sein könnt:

Kontaktiert eure politischen Vertreter*innen und übt Druck aus: schreibt E-Mails, ruft an!  

Unterschreibt Petitionen, die echte politische Konsequenzen fordern, etwa um die iranische Revolutionsarmee auf die EU-Terrorliste zu setzen oder die Bundesregierung aufzufordern alle politischen Mittel einzusetzen, um weitere Hinrichtungen zu verhindern.

Fragt bei euren iranisch-stämmigen Freund*innen nach, wie es ihnen und ihren Verwandten geht und was sie aktuell brauchen.

Verfolgt und teilt weiterhin die Nachrichten aus dem Iran! Nach Bekanntwerden von drohenden Hinrichtungen bleibt meist nur eine Nacht, um die notwendige Aufmerksamkeit herzustellen. Macht auf die Lage der politischen Gefangenen im Iran aufmerksam und werdet Fürsprecher*innen für ihre Freilassung.  Aktuelle Zahlen, Hintergründe und Biografien von Gefangenen findet ihr z.B. hier auf Iran Prison Atlas (IPA).