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Der gesamte Lagerabschnitt B II e, in dem Sinti*zze und Rom*nja inhaftiert waren, sollte aufgelöst und tausende Menschen ermordet werden.

Nachdem sie eine Warnung erhielten, bewaffneten sie sich mit Steinen und Werkzeugen und verbarrikadierten sich. Durch ihren Widerstand konnten sie die Mordaktion um einige Wochen verzögern.

„Sie wollten uns eigentlich schon vorher alle umbringen. (…) Aber da machten die Häftlinge einen Aufstand (…) Sie wussten, was die planten von der SS. Da haben sie Gewehre gesammelt und Gegenstände, die man als Waffen benutzen konnte. Um sich zu wehren. Aber so weit ist es nicht gekommen, es kam nicht zum Kampf. Die SS hat erst einmal abgelassen, als sie merkten, dass die Sinti sich wehren würden. Dann haben sie sie alle abgeschoben, die ganzen Blockältesten, die, die sich wehren konnten, alle. Auch die Lagerältesten, die ihnen geholfen hatten, die sind dann alle abgezogen worden.“

- Zilli Schmidt (Überlebende)

Im Frühling und Sommer 1944 wurden etwa 3.000 arbeitsfähige Sinti*zze und Rom*nja in
andere Lager deportiert und dort zur Zwangsarbeit herangezogen. Zurück blieben etwa 4.300 - vor allem Alte, Frauen und Kinder. Sie alle wurden im in der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944 von der SS ermordet. Der 2. August ist heute der internationale Gedenktag für die Opfer des Völkermordes an Sinti*zze und Rom*nja während des Nationalsozialismus. Bis zu einer halben Million Sinti*zze und Rom*nja wurden im Holocaust ermordet.

Widerstand von Sinti*zze und Rom*nja

Der 16. Mai 1944 ist ein wichtiges Datum für europäische Sinti*zze und Rom*nja und wurde zum Symbol des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus. Der Widerstand von Sinti*zze und Rom*nja reichte von Protesten, Fluchtversuchen und Fluchthilfen bis zu bewaffnetem Widerstand. Vor allem in Osteuropa schlossen sich Sinti*zze und Rom*nja
Partisanenverbänden an.

Mehr über den Widerstand von Sinti*zze und Rom*nja könnt ihr in den Bildungsmaterialen "Wir geben uns nicht in ihre Hände“, herausgegeben von der Gedenkstätte Deutscher
Widerstand und dem Bildungsforum gegen Antiziganismus des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma erfahren. 

Gedenkstätte Deutscher Widerstand - Sinti u. Roma (gdw-berlin.de)