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Was wurde besprochen?
Thema der Konferenz war die sogenannte „Endlösung der Judenfrage“. Die Mehrheit der Historiker*innen geht davon aus, dass nicht der Völkermord selbst beschlossen wurde. Vielmehr ging es um seine bürokratische und systematische Organisation und die Koordination zwischen den NS-Behörden. Auch Zwangsarbeit und Zwangssterilisation wurden von den NS-Beamten diskutiert.

Das Protokoll
Von 30 Kopien des Protokolls der Besprechung wurde die des Konferenzteilnehmers Martin Luther gefunden. Es ist eines der wichtigsten Dokumente des Holocaust.

Die Brutalität des NS-Regimes und die systematische Ermordung von Jüdinnen_Juden in Europa wird im Protokoll nicht direkt angesprochen, sondern nüchtern und bürokratisch umschrieben. Die Deportationen von Jüdinnen_Juden werden etwa „Evakuierungen“ genannt. Solche beschönigenden Begriffe für die Gewalttaten sind ein wichtiges Mittel im Nationalsozialismus, um das Denken der Bürger*innen zu beeinflussen. Im Protokoll wird auch besprochen, dass eine „Beunruhigung der Bevölkerung“ vermieden werden soll. Völkermord an Jüdinnen_Juden
Der Völkermord an den europäischen Jüdinnen_Juden hatte bereits im Juni 1941 mit dem Überfall auf die Sowjetunion begonnen. Bis zum Zeitpunkt der Konferenz wurden im besetzten Osteuropa bis zu 900.000 Juden_Jüdinnen ermordet.

Bedeutung und Folgen der Konferenz
Auch wenn die Wannsee-Konferenz nicht der Auftakt des Völkermordes war, war sie eine entscheidende Etappe. Danach wurde die massenhafte Ermordung systematisiert, beschleunigt und ausgeweitet. Ab März 1942 trafen die ersten großen Transporte mit Jüdinnen_Juden im Vernichtungslager Auschwitz ein. Bis zum Kriegsende 1945 wurden mehr als sechs Millionen Jüdinnen_Juden ermordet.