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Nach der deutschen Besatzung wurde die jüdische Bevölkerung nach und nach all ihrer Rechte und Freiheiten beraubt.

Im Oktober 1940 erging der Befehl zur Errichtung des Ghettos. Ein von der Außenwelt abgeschnittenes Gebiet von knapp drei Quadratkilometern, umgeben von einer 18 km langen, drei Meter hohen Mauer, die die Bewohner*innen selbst errichten mussten.

Zwischenzeitlich lebten bis zu 460.000 Menschen im Warschauer Ghetto. Auch Jüdinnen und Juden aus dem Umland und dem deutschen Reich wurden hierher verschleppt. Bereits vor der Deportation in die KZs starben mehr als 80.000 Menschen an Mangelernährung, Krankheit, Kälte oder Gewalttaten der SS.

In diesen menschenfeindlichen Bedingungen organisierte die jüdische Bevölkerung Volksküchen und Waisenhäuser sowie den Schmuggel von Lebensmitteln. Untergrundarchive wie das des Historikers Emanuel Ringelblum dokumentierten das Leben im Warschauer Ghetto für die Nachwelt. Künstler*innen und Intellektuelle organisieren im geheimen Theater Konzerte und Unterricht für Kinder.

Dieser kulturelle Widerstand findet mit dem 22. Juli 1942 ein jähes Ende: In kürzester Zeit werden 280.000 Jüdinnen und Juden aus dem Ghetto in das Vernichtungslager Treblinka deportiert, über 10.000 werden noch in Warschau ermordet.

Verschiedene jüdische Untergrundorganisationen im Ghetto schließen sich daraufhin zum bewaffneten Widerstand zusammen. Sie verhindern die Deportation von Tausenden. Der Plan zur Auflösung des Ghettos binnen dreier Tage im Frühjahr 1943 wird durch den erbitterten Widerstand auf mehrere Wochen verzögert.

Letztlich wird das Ghetto systematisch niedergebrannt und der Widerstand gebrochen. Von der größten jüdischen Gemeinde Europas bleibt fast nichts übrig. Nur wenigen gelingt die Flucht oder das Überleben im KZ.