Überlebende aus dem KZ Bergen-Belsen, in dem  Anne und Margot interniert waren, berichten, dass die Schwestern bereits Ende Januar an Typhus erkrankten. Meist dauert es keine zwölf Tage bis Infizierte der Krankheit erliegen. Es ist davon auszugehen, dass Anne und Margot in ihrem geschwächten Zustand innerhalb kurzer Zeit gestorben sind.

Vor dem Transport ins norddeutsche KZ Bergen-Belsen hatten die Schwestern das Frauenlager in Auschwitz überlebt. Dorthin wurden sie zusammen mit ihren Eltern im September 1944 deportiert. Als sich die sowjetische Armee Polen näherte, wurden sogenannte Evakuierungstransporte organisiert, einer davon brachte Margot und Anne nach Bergen-Belsen. Ihre Mutter Edith Frank wurde nicht für den Transport ausgewählt, sie blieb in Auschwitz und starb dort im Januar 1945 an Krankheit und Entkräftung. Anne glaubte beide Eltern verloren zu haben, doch ihr Vater Otto Frank, vom dem sie bei der Ankunft in Auschwitz getrennt worden war, überlebte als einziger.

Als die Soldaten der Roten Armee am 27. Januar 1945 in Auschwitz eintrafen, war Otto Frank stark geschwächt. Er erholte sich und macht sich auf die Suche nach seiner Familie: Vom Tod seiner Frau Edith erfuhr er auf der Rückreise nach Amsterdam, doch noch bis Juli 1945 setzte er alle Hoffnung auf das Überleben seiner Töchter. Dann fand er die Namen von Anne und Margot auf Listen, die beim Roten Kreuz einzusehen waren, beide wurden als tot aufgeführt.

Miep Gieß, die der Familie Frank geholfen hatte unterzutauchen, hatte Annes Tagebücher nach der Verhaftung der Familie Frank aufbewahrt und gab sie Otto Frank. Zunächst hatte er nicht die Kraft, die Tagebücher seiner verstorbenen Tochter Anne zu lesen. Als er schließlich mit der Lektüre begann, entschied er, die Erinnerungen seiner Tochter zu veröffentlichen. Schon zwei Jahre nach Kriegsende erschien das erste Exemplar des Tagebuchs auf Niederländisch – und wirkt bis heute nach.

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