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Zum 101. Geburtstag von Trude Simonsohn
Heute, am 25. März 2022, wäre Trude Simonsohn 101 Jahre alt geworden. Mit ihrem Tod am 6. Januar haben wir ein Vorbild im Kampf für die Erinnerung an die Shoah und gegen Antisemitismus, Rassismus und Menschfeindlichkeit verloren – vor allem aber auch eine gute Freundin. Nicht ohne Grund lautete einer der Lieblingssätze von Trude Simonsohn: „Es gibt Menschen, die Briefmarken sammeln. Ich sammele Freunde!“
Trude Simonsohn, die Auschwitz überlebte, war Frankfurter Ehrenbürgerin, Zeitzeugin und Gründungsmitglied der Bildungsstätte Anne Frank. Als Überlebende der Shoah und Menschenfreundin hat sie die Haltung und das Handeln unserer Einrichtung maßgeblich geprägt. In zahllosen Zeitzeugengesprächen hat sie von ihrem Schicksal berichtet und wusste insbesondere junge Menschen auf eine besondere Weise zu erreichen und zu ermuntern, sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen. Bei der jungen Generation sah sie keine Schuld, aber die Verantwortung, neues Unrecht zu verhindern.
In einem Nachruf anlässlich ihres Todes in der FAZ schrieb unser Direktor Meron Mendel: „So selbstverständlich war die Frage, ‚Was würde Trude dazu sagen?‘, dass die Vorstellung, keine Antwort mehr von ihr zu bekommen, noch gar nicht recht bei mir angekommen ist. Was für ein Glück, dass sie da war!“
Dem können wir uns nur anschließen. Was für ein Glück, dass du da warst, Trude! Unsere Gedanken sind heute bei dir. Wir erinnern uns an dein unbestechliches politisches Urteilsvermögen, deine schier unerschöpfliche Kraft, für Menschlichkeit und Respekt zu werben, deine Herzlichkeit, deinen pointierten Humor und insbesondere auch deinen Leitsatz: „Zu allem Unrecht sofort Nein sagen.“
Filmemacher und Journalist Adrian Oeser hat anlässlich des Geburtstags ein Video mit Aufnahmen von Trude Simonsohn zusammengestellt, in dem sie von ihrem bewegten Leben berichtet. Das Video kann hier für einen begrenzten Zeitraum angeschaut werden.
