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Hunderte Menschen sind am Wochenende von Terroristen massakriert, verschleppt, vergewaltigt worden, darunter Jugendliche, Kinder, Babys. Dennoch kursieren unterschiedlichste Deutungen des Geschehens. Im Netz wird die Gewalt vielfach bejubelt, auf deutschen Straßen offen gefeiert.

Zeit, einen Schritt zurückzutreten – wer ist die Hamas und was sind ihre Ziele? 

Die Hamas ist eine antisemitische Terrororganisation, die 1987 aus der islamistischen Muslimbruderschaft hervorgegangen ist. Ihr erklärtes Ziel ist es, den israelischen Staat zu zerstören und stattdessen einen Islamischen Staat aufzubauen. Seit 2007 hat die Hamas die Kontrolle über den Gazastreifen, der seit der Gründung des Staates Israel Ort palästinensisch-israelischer Auseinandersetzungen ist. Die Hamas lässt keine freien Wahlen zu und unterdrückt die vereinzelten Gegendemonstrationen. Die 2 Millionen Einwohner*innen des Gaza-Streifens leben unter widrigen Bedingungen und sind auf internationale Hilfsorganisationen angewiesen. Die Hamas wiederum erhält finanzielle Unterstützung aus Iran und Qatar. Auch die Raketen, mit denen Hamas immer wieder auf Israel feuert, stammen teilweise aus Iran.

Es gibt Stimmen, die versuchen, die Attacken der Hamas als legitim und Teil eines dekolonialen Befreiungskampfs darzustellen. Was ist davon zu halten? 

Klare Antwort: nichts.   Die Morde und Entführungen der vergangenen Tage sind gezielte Angriffe auf die Zivilbevölkerung. Sie dienen ausschließlich dazu, die Zivilbevölkerung in Angst und Schrecken zu versetzen – sowohl die israelische als auch die palästinensische. Die Hamas strebt keine Demokratie, keine Dekolonisierung oder eine antirassistische Gesellschaft an; es handelt sich um eine klerikal-faschistische Organisation, deren Ausgangspunkt eliminatorischer Antisemitismus ist, der auf die Vernichtung von Jüdinnen_Juden abzielt. Sie bietet der palästinensischen Gesellschaft keine Perspektive, sondern wird die Gewalt und den Krieg mit Israel nutzen, um ihre Herrschaft nach innen zu festigen und sie im permanenten Ausnahmezustand zu halten. Dabei vertritt sie auch die Interessen des Mullah-Regimes in Iran, das u.a. die Friedensbemühungen zwischen Israel und Saudi-Arabien torpedieren möchte. An den imperialen Bestrebungen Irans ist nichts dekolonial. 

Ist Widerstand nicht verständlich, angesichts des fortwährenden Leids im Gaza-Streifen? 

Wir beobachten den Versuch, die Ausschreitungen vom Wochenende zu depolitisieren – als quasi spontanen Ausbruch einer unterdrückten Masse. Dabei waren die Ausschreitungen von langer Hand geplant, wohl unter Rücksprache mit Iran. Die Anführer und Finanziers der Hamas sitzen im sicheren Qatar und werden für ihre Aufstachelung niemals Konsequenzen fürchten - die palästinensische Zivilbevölkerung, die Menschen in Gaza, Jugendliche und Kinder werden hingegen einen blutigen Preis zahlen.  Die Hamas unterdrückt auch palästinensische Stimmen, die einen Friedensplan mit Israel anstreben. Die Ausschreitungen als einzige Widerstandsmöglichkeit darzustellen, legitimiert eine Terrororganisation, bedient den Wunsch nach Eskalation und überschreibt die Stimmen jener Palästinenser*innen, die sich für Frieden einsetzen.    


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