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Von rechten Chat-Gruppen bei der Polizei bis zu rassistischen Beleidigungen von Klient*innen durch Mitarbeitende der öffentlichen Verwaltung: Die Anzahl solcher vermeintlichen „Einzelfälle“ im öffentlichen Sektor hat in den letzten Jahren stark zugenommen.

Das ist insofern besonders brisant, als der öffentliche Sektor die ausführende staatliche Gewalt bildet und somit dazu verpflichtet ist, eine möglichst effiziente und bürger*innenorientierte Umsetzung politischer Leitbilder und Richtlinien zu garantieren. Seine Mitarbeiter*innen haben zudem eine Vorbildfunktion inne und sind in besonderem Maße dem Gebot der Gleichbehandlung verpflichtet. Doch Anspruch und Realität klaffen hier immer wieder auseinander.

Rassistische, antisemitische oder sexistische Einstellungen im öffentlichen Sektor führen zu diskriminierendem Verhalten gegenüber Personen und sozialen Gruppen, die in unserer Gesellschaft ohnehin marginalisiert sind. Personalverantwortliche und Führungskräfte bemühen sich, den Entwicklungen und Bedarfen einer pluralen postmigrantischen Gesellschaft gerecht zu werden, sind jedoch im Umgang mit rechten, antisemitischen und rassistischen Äußerungen oder Einstellungen ihrer Mitarbeitenden häufig überfordert. Was also tun?

Unser Modellprojekt „Gemeinsam stark im Amt – Radikalisierungsprävention im öffentlichen Sektor“ möchte staatliche Einrichtungen mit Bildungs- und Beratungsangeboten darin unterstützen, Radikalisierung aktiv entgegenzutreten und präventiv gegen Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung vorzugehen. Dabei werden Mitarbeitende aus Verwaltung, Polizei und Bundeswehr in ihrem Diversitätsbewusstsein und bei der Entwicklung einer diskriminierungskritischen Haltung unterstützt. Das Projekt wird gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung.

Fachsymposium „Policing Racism – (Strukturellem) Rassismus in der Polizei begegnen“ am 24. Januar 2024

Von rechten Chat-Gruppen bis zu „Racial Profiling“ – in den letzten Jahren ist eine große Anzahl rassistischer Vorfälle bei der Polizei öffentlich geworden. Mit unserem Fachsymposium zu Rassismus in der Polizei Policing Racism – (Strukturellem) Rassismus in der Polize begegnen“ möchten wir den Blick auf die Institution Polizei schärfen und das Schlaglicht auf behördliche Strukturen, Regeln, Routinen und die Rolle der Politik werfen. Dabei widmen wir uns Fragen wie:
 
  • Was braucht es, um Rassismus in der Polizei effektiv zu adressieren?
  • Welche Maßnahmen gibt es bereits?
  • Was sind die Hürden, um das Problem wirksam angehen und Rassismus in der Polizei abbauen zu können?
  • Welche Möglichkeiten der Reform der Polizei im Hinblick auf strukturellen Rassismus existieren tatsachlich?

Zu den Referent*innen zählen u.a.: Tobias Singelnstein (Professur für Kriminologie und Strafrecht), Seda Başay-Yıldız (Rechtsanwältin), Abdou-Rahime Diallo (Diaspora Policy Interaction), Peter Römer (Geschichtsort Villa ten Hompel) und Julian Junk (Forschungsstelle Extremismusresilienz der Hessischen Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit) 

Datum: Mittwoch, 24. Januar 2024, 11:00 bis 16:00 Uhr

Ort: Goethe-Universität, Raum Cas 823 im Casino, Theodor-W.-Adorno-Platz 2, Frankfurt am Main

Die Veranstaltung richtet sich an eine Fachöffentlichkeit aus der Bildungspraxis, Wissenschaft und Forschung, Betroffenenberatungsstellen sowie Mitarbeitenden aus Sicherheitsbehörden unterschiedlicher Zuständigkeitsbereiche.

HINWEIS: Die Veranstaltung ist ausgebucht. 

Jetzt Flyer downloaden

PROGRAMM (vorläufig)

11:00 Uhr – Eröffnung des Fachsymposiums mit anschließender Keynote von Prof. Dr. Tobias Singelnstein (Professur für Kriminologie und Strafrecht, Goethe Universität Frankfurt)

12:30 Uhr – Gemeinsames Mittagessen

13:30 Uhr – Podiumsdiskussion mit:

- Seda Başay-Yıldız (Rechtsanwältin), 
- Abdou-Rahime Diallo (Diaspora Policy Interaction), 
- Peter Römer (Geschichtsort Villa ten Hompel) und 
- Julian Junk (Forschungsstelle Extremismusresilienz der Hessischen Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit)

15:00 Uhr – Raum für Fragen/Beiträge aus dem Publikum und Abschluss
16:00 Uhr – Möglichkeit zum Austausch und zur Vernetzung

Moderation: Aida Baghernejad

Das Fachsymposium wird von der Bildungsstätte Anne Frank in Kooperation mit der Professur für Kriminologie und Strafrecht der Goethe-Universität im Rahmen des Projektes „Gemeinsam stark im Amt“ veranstaltet.
Unser Projekt richtet sich an Mitarbeitende des öffentlichen Sektors, also städtischer Ämter, Bundes- und Landesbehörden sowie der Polizei und Bundeswehr, darunter:
 
  • Personalverantwortliche und Führungskräfte
  • Beamt*innen und Angestellte
  • Auszubildende und Anwärter*innen
  • Fortbildungen zu den Themen Diskriminierung, Rassismus, Antisemitismus, Verschwörungserzählungen und Rechte Ideologien
  • Beratung von Führungskräften und Teamleitungen
  • Fachvorträge zu den Themen Diskriminierungsprävention und Förderung von Vielfalt
  • Entwicklung von Ansätzen politischer Lobbyarbeit gegen institutionelle Diskriminierung

Bei Fragen oder Interesse an unseren kostenfreien Bildungsangeboten kontaktieren Sie bitte die Projektleitung Marlene Göhl per E-Mail an mgoehl-at-bs-anne-frank.de.)