Schwindel statt Freudentaumel, Ausschluss statt Einheit – der Fall der Berliner Mauer vor 30 Jahren wurde nicht von allen nur bejubelt. In migrantischen, Schwarzen und jüdischen Communities kamen Sorgen und Ängste auf. Rassistische Anfeindungen und körperliche Übergriffe begleiteten den Einheitsprozess und die Ausprägung eines neuen deutsch-deutschen Wir-Gefühls. „Anderen wurde es schwindelig.“ zeigt drei künstlerisch-dokumentarische Positionen, die sich mit Erfahrungen und Perspektiven von Schwarzen Menschen und People of Color, Jüdinnen und Juden und Migrant*innen auseinandersetzen. Damit spürt die Ausstellung Erinnerungen nach, die in vielen WendeErzählungen ausgelassen werden. Die in den Arbeiten versammelten Geschichten ergeben ein vielschichtiges Bild jenes zentralen Ereignisses der deutschen Zeitgeschichte.
Montag bis Freitag 14 bis 17 Uhr
Samstag und Sonntag 12 bis 18 Uhr
für Jugendliche und junge Erwachsene / Schulklassen und (selbstorganisierte) Jugendgruppen
für Lehrkräfte / pädagogische Fachkräfte zum Thema (halbtägig oder ganztägig)
durch die Ausstellung für Gruppen
6. November 2019, 19 Uhr
Begrüßung: Dr. Meron Mendel (Direktor der Bildungsstätte Anne Frank), Angela Dorn (Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst), Dr. Ina Hartwig (Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt
Streitbar mit Naika Foroutan (Professorin für Integrationsforschung und Gesellschaftspolitik, HU Berlin) und Anetta Kahane (Vorsitzende der Amadeu Antonio Stiftung)
Streitgespräch über westdeutsche Dominanz und Ostdeutschland als Projektionsfläche für Identitätsund Heimatsehnsucht 30 Jahre nach dem Mauerfall. Moderation: Esther Schapira (Hessischer Rundfunk)
Freitag, 8. November, 19 Uhr, HfG-Kapelle Offenbach
Filmvorführung "Duvarlar-Mauern-Walls" & Gespräch mit dem Regisseur Can Candan.
In Kooperation mit dem Offenbacher Kulturverein temporary dialects.
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9. November 2019, 19 Uhr
Szenische Lesung mit Manja Präkels und Band
In ihrem preisgekrönten Debütroman erzählt Manja Präkels vom Verschwinden der DDR und rechter Gewalt in einem brandenburgischen Kleinstadtidyll.
Deutscher Jugendliteraturpreis 2018 / Anna-Seghers-Preis 2018 Moderation: Aisha Camara (Bildungsstätte Anne Frank)
13. November 2019, 19 Uhr
Jüdisches Leben nach dem Mauerfall Lesung & Gespräch mit Autor Wladimir Kaminer und Dr. Rachel Heuberger (GoetheUniversität Frankfurt)
Ein Wende-Abend, der die deutsche Einheit gegen den Strich bürstet: humoristisch, leicht nachdenklich – Frankfurt/Main meets Russendisko/ Berlin.
Moderation: Ruth Fühner (Hessischer Rundfunk)
11. Dezember 2019, 19 Uhr
Hito Steyerl, 1998, 62 Minuten
Der Film befragt den Potsdamer Platz in Berlin nach zahlreichen Grenzziehungen, die hier vor und nach dem Mauerfall erfolgten.
Historisches Archivmaterial wird mit selbst produzierten Aufnahmen aus den Jahren 1990–1998 verbunden. Es kommen jene zu Wort, die von antisemitischen und rassistischen Ausschlüssen rund um diesen Ort betroffen sind.
29. Januar 2020, 19 Uhr
"Madgermanes" werden in Mosambik diejenigen genannt, die als sogenannte Vertragsarbeiter*innen in der DDR beschäftigt waren. Nach dem Mauerfall verlor ein Großteil von ihnen Arbeitsverträge und Aufenthaltsgenehmigungen.
Emiliano Chaimite und Birgit Weyhe erzählen von diesem kaum bekannten Teil deutsch-mosambikanischer Geschichte.
Comicbuchpreis der Berthold Leibinger Stiftung 2015/Max-und-Moritz-Preis 2016 Moderation: Jakob Hoffmann ("stories + strips").